Biographica Obscura Et Kuriosa/Malte Modderbloom

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Malte Modderbloom

Zwergpirat.

Das Meer in seiner Unendlichkeit ist die Heimat des Malte Modderbloom. Von Ost nach West, von Süd nach Nord, durch Wellentäler und durch Zyklone pflügt die Nussschale von Modderbloom die zamonischen Meere. Schon von ferne hört der aufmerksame Lauscher das Gekeife und Gefluche des Kapitäns und wer das Glück hat, den Zwergpiraten zu sehen, der vergisst ihn nie. Linkes Bein aus Tyrannowalfisch?bein geschnitzt, rechter Arm aus Tyrannowalfischbein geschnitzt und mit Haken versehen, Dreispitz aus Tyrannowalfischhaut und eine Narbe, die vom Scheitel bis zur Sohle reicht und seinen kleinen Leib quasi in zwei Teile spaltet. Ein nachdenklich stimmender Anblick ist er. Sein Schiff, die „Wilde Hilde“ ist mit 5 Masten eines der schnellsten auf den sieben Weltmeeren und wenn die „Wilde Hilde“ alle 149 Segel gesetzt hat, fliegt sie nur so dahin. Und die Mannschaft erst – der wüsteste und verkommenste Haufen alter Seebären, der jemals Salzwasser und Walspeck gekostet hat.

Allerdings verdunkelt ein finsteres Geheimnis das Seefahrerleben des Malte Modderbloom, das ihn zur Legende im an solchen reichen Zamonien werden ließ. In jungen Jahren hatte Modderbloom als erster Maat unter [Melichor Meuchelbrot]? das Piratenhandwerk erlernt. Eines Tages stachelte Malte die Mannschaft von Meuchelbrot zur Meuterei auf, ließ seinen Kapitän über die Planke laufen und nahm dessen Schiff in Besitz. Dummerweise gelang es Melichor Meuchelbrot mit seinen letzten Atem, das Schiff, die Mannschaft und im besonderen Modderbloom zu verfluchen. Auf immer und ewig sollte die „Wilde Hilde“ die Meere durchpflügen, nirgends Anker werfen können, nirgends Wasser aufnehmen können (natürlich Süßwasser zum Trinken) und nimmer ein Faß voll Rhumm haben. Ehrbare Seeleute sollen schaudern bei ihren Anblick und die Bärte der Besatzung und von Malte Modderbloom sollten im salzigen Wind verfilzen.

Doch Meuchelbrot war kein grundschlechter Pirat und ließ Modderbloom eine Hintertür zur Erlösung von diesen Fluch: Wenn es der Besatzung der „Wilden Hilde“ gelänge, ihre gesamte Takelage durch Seile und Taue aus Sand zu ersetzten und mit Segeln aus Papier gegen den Sturm zu segeln und wenn Malte seinen verfilzten Bart mit einen Kamm ohne Zinken reinigen könne, dann sollte der Fluch aufgehoben sein. Und so segelt die Besatzung der „Wilden Hilde“ denn dahin, nimmt Sand von den Sandbänken auf und versucht, Seile daraus zu drehen. Segelt dahin und verschleißt Unmengen an Papier und bricht Zinken aus Kämmen. Segelt dahin ohne Rhumm und ohne Ziel.

Wenn Du also, geschätzter Leser dieser Zeilen, das nächste Mal die „Wilde Hilde“ und ihren Kapitän Malte Modderbloom begegnen solltest, so bete für sie und schenke ihnen einen Kamm, ein paar Bögen Papier und ein Eimerchen voll Sand. Sie können es brauchen.

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Letzte Änderung am 15. März 2007, 22:49 MET von Obstip (Unterschied zur Vorversion)
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